Internationales/Steuern/Finanzen/Tschechien

Tschechien führt Flat-Tax bei Einkommensteuer ab 2008 ein

Wien/Prag (APA) - Die tschechische Regierung will mit einem Bündel an Steuermaßnahmen die Staatsverschuldung in den Griff bekommen. Laut der EU-Kommission lag diese 2006 bei 2,9 Prozent des BIP. Heuer sollen es 3,4 Prozent werden. Bereits mit 1.1.2008 werden die ersten Schritte der mehrstufigen Steuerreform wirksam. Die Senkungen der nominellen Steuersätze werden in der Regel von einer Erweiterung der Bemessungsgrundlage begleitet. "Dies ist in erster Linie eine politische Steuerreform", kommentierte der Steuerexperte und Partner der Wirtschaftstreuhänders TPA Horwath, Petr Karpeles, bei einem Seminar.

So wird bei der Einkommensteuer eine Flat Tax von 15 Prozent für 2008 eingeführt. Diese sinke ab 2009 auf 12,5 Prozent. Damit verabschieden sich die Tschechen von den progressiven Einkommenssteuersätzen, die derzeit zwischen 12 und 32 Prozent liegen. Zusätzlich werden die Absetzbeträge deutlich erhöht. So steigt etwa der allgemeine Absatzbetrag von derzeit 7.200 auf 24.840 Kronen (932 Euro) im nächsten Jahr, wird 2009 aber wieder auf 16.560 Kronen zurückgenommen. Außerdem werde die gemeinsame Veranlagung von Ehegatten abgeschafft, berichtete Karpeles.

Im Gegenzug wird allerdings die Steuerbemessungsgrundlage wesentlich erweitert. So wird in Zukunft nicht der Nettolohn, sondern ein sogenannter "Superbruttolohn" für die Berechnung der Steuerlast herangezogen. Dieser bestehe aus dem Bruttolohn eines Arbeitnehmers ergänzt um den Arbeitgeberanteil, erklärte Karpeles. Laut Expertenberechnungen soll demnach die Einkommensteuer real bei 23,1 Prozent liegen.

Kommentare (0)